
Adonia
Ein Rückblick auf das Adonia-Musical am 11.10.2019
Eine dunkle Bühne. Es ertönt der Vers: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ Ein junges Mädchen singt erst allein im Licht eines Scheinwerfers, dann gehen alle Lichter an, der Vorhang öffnet sich und die Tänzer und der Chor kommen hinzu.
Schon zu Beginn des Musicals „Isaak – So Sehr Geliebt“ wurde die Parallele zwischen Jesus und Isaak deutlich. Beide sollen geopfert werden, doch im Endeffekt wird Isaak verschont. Jesus hingegen stirbt. Für uns. Weil wir durch Gott so sehr geliebt werden.
Am Freitag, den 11. Oktober 2019, konnten 320 Gäste in der Erdgas Sportarena in Halle das Musical miterleben, bei dem circa 70 Jugendliche mitwirkten. Die Jugendlichen übten vorher in vier Tagen das Musical ein und konnten an verschiedenen Stellen ihre Talente einbringen: im Chor, in der Live-Band, beim Tanz, Theater oder auch bei der Technik. Die Mitarbeiter von Adonia (was aus dem hebräischen kommt und „Gott ist mein Herr“ bedeutet) machen ihre Arbeit ehrenamtlich und Adonia finanziert sich ausschließlich durch die Teilnehmerbeiträge, Spenden und Einnahmen durch den Verkauf von CDs etc. Anila M., die Chorleiterin des Abends, sprach davon, dass für sie Adonia „eine wertvolle Investition in die junge Generation“ bedeutet. Felix (14) sagte, dass er gern bei Adonia dabei ist, weil er das Musical toll findet, da neue Leute und Freunde kennen lernen kann, man gemeinsam in der Bibel liest und generell eine schöne Zeit verbringt.
Das Musical bringt die Bibelgeschichte sowohl thematisch als auch sprachlich in die heutige Zeit. Als Abraham und Lot im neuen Land ankommen, diskutieren die Einheimischen, ob man den Fremden erlauben sollte, die Brunnen, die man ja schließlich selbst gegraben habe, zu benutzen. Auch das Lied „Streit“, das den Konflikt zwischen Abrahams und Lots Hirten thematisiert, und in dem es heißt „Alles, was die andern haben, das brauche ich auch. Unbedingt, sofort, unbedingt!“, mag auch für die heutige Zeit Wahrheit innehaben. Die Jugendlichen machten ihre Sache mit viel Motivation und Energie und das Musical weiß, komische, ruhige und traurige Momente gut zu balancieren: die witzigen Waschweiber, Abrahams Gespräch mit Isaak darüber, wie Gott zu uns spricht, und seine Verzweiflung darüber, dass er seinen Sohn opfern soll, bilden trotz der unterschiedlichen Nuancen ein Ganzes. Als Zuschauer weiß man nicht, was man als nächstes zu sehen bekommt: tanzende Cowgirls, Abraham und Isaak auf einem Fahrrad oder ein Schattentheater. Das Musical „Isaak – So Sehr Geliebt“, wie auch schon vorhergegangene Musicals von Adonia, ist energiegeladen, witzig und lädt zum Nachdenken ein; über die Bibelgeschichte und das eigene Leben.
Fotos von Helge Eisenberg